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Hamburg hat eine neue Hamburgensie!

Eine Hamburgensie ist im Allgemeinen etwas unverwechselbar auf Hamburg Bezogenes, nur oder hauptsächlich in Hamburg Vorkommendes. So beschreibt Wikipedia diese Erscheinung und mich als Hamburgerin und Ikonenmalerin hatte dies spontan angesprochen.
Ein Teil meiner Arbeit als Ikonenmalerin verstehe ich als kulturelle Arbeit, eine Arbeit für die Öffentlichkeit. Immer wieder suche ich nach “Brücken”, um den Zugang zu Ikonen zu erleichtern, einfach weil Ikonen Kraft spenden können, Kraft und Zuversicht, was viele Menschen so ersehnen. Von der Kirche enttäuscht, wenden sich immer mehr Menschen vom Heilung bringenden Christentum ab. Meiner Meinung nach schütten sie damit das Kind mit dem Bade aus.

Die Allegorie Hammonia (die figürliche Darstellung der Stadt) ist auch der lateinisierte Name der Hansestadt Hamburg (mehr bei Wikipedia). Hamburg wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 834 als “Hammaburg” erwähnt. Man versuchte die Stadt mit verschiedenen heidnischen Gottheiten zu verbinden. Später wurde die Gottesmutter Maria die Schutzpatronin von Hamburg, geriet in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, nach der Reformation, jedoch in Vergessenheit. Die Suche nach einer Schutzgöttin blieb - und wurde 1710 in Form einer neuen Frauenfigur gefunden: Hammonia.

M03 Hammonia kl

Die Atribute der Hammonia sind u.a. eine zinnenbewehrte Mauerkrone und ein Steuerrad. Auf dem Mosaik über dem Hamburger Rathausportal hält sie zudem einen Siegeskranz. Dieses Mosaik diente mir als Vorlage. Mit meinen Kenntnissen als Ikonenmalerin umgab ich die allegorische Figur mit christlichen und weltlichen Attributen von Hamburg. Herausgekommen ist eine der Ikonen ähnliche Malerei. Selbstverständlich wäre eine Rückführung auf die ursprüngliche Schutzpatronin der Mutter Gottes, anstelle der Hammonia denkbar. Aber dann wären all jene wieder verschreckt worden, die sich gerade von der Kirche abgewendet haben.

Was ist auf der Hamburgensie “Hammonia” alles zu sehen?
Die Personifikation Hammonia trägt einen mit Hermelin besetzten Umhang - Zeichen von Reichtum und Macht. Die mit Zinnen besetzte Krone verweist auf die starken Stadtmauern, welche auch hier die Stadt Hamburg umgeben. In ihrer linken Hand hält sie ein Steuerrad - Hinweis auf die Verbindung zur Schifffahrt und Regierung. Auf dem Wasser sind ebenfalls zwei Handelssegler zu sehen. In der rechten Hand hält die Schutzheilige Hamburgs den Siegeskranz - ein Zeichen von Beständigkeit und Dominanz. die Schutzgöttin ist umgeben von Häusern ihrer BewohnerInnen.

Hammonia Elemente kl

Die Gebäude im einzelnen:
Nr. 1 Landungsbrücken - der Zugang vom Meer zur Stadt
Nr. 2 Speicherstadt - das Symbol für den Warenreichtum und Handel der Stadt
Nr. 3 Köhlbrandbrücke - als Symbol für Architekturkunst und Verbindungswege
Nr. 4 Katherinenkirche - Turmhöhe 117 m
Nr. 5 Sankt Nikolai - Symbol für Vergehen und Bestehen, Turmhöhe 147 m
Nr. 6 Der Hamburger Michel - benannt nach dem Erzengel, Turmhöhe 132 m
Nr. 7 Das Rathaus - Turmhöhe 112 m
Nr. 8 Petrikirche - Turmhöhe 132 m
Nr. 9 Fernsehturm - Symbol für das aktuelle Informationszeitalter, Höhe 279 m
Nr. 10 Sankt Jakobi Kirche - Turmhöhe 125 m
Nr. 11 Elbphilharmonie - Symbol für moderne Architektur und Künste der Musik
Nr. 12 Das Hamburger Wappen als Tor zur Welt

Die Auswahl der Gebäude entstand nach subjektiven Kriterien unter Berücksichtigung der höchsten Kirchtürme und Türme, welche die Skyline Hamburgs ausmachen. Hinzu nahm ich bekannte und aussagekräftige Gebäude.

Dieses Modell einer Ausführung für Hamburg ist als Vorschlag zu sehen. Ebenso ließe sich die Hammoniafigur durch die Mutter Gottes ersetzen, die ursprüngliche Schutzheilige Hamburgs. Auch der Erzengel Michael ließe sich in ähnlicher Pose an selbiger Stelle platzieren.

Genauso wären andere Kirchen und Gebäude vorstellbar. Das Konzept lässt sich auf andere Städte ausweiten und anwenden.

Zugrunde lag auch der Wunsch, sich einer größeren Formation als es die Familie ist, zuzuwenden um die eigene Individualität in eine größere Ordnung einzufügen. Patriotismus wird heute schief angesehen und sogar mit “rechts” betitelt. Meine Vorväter und Vormütter haben jedoch mit ihrer Arbeit ihren kleinen Teil zum Bestehen und Erfolg dieser Stadt beigetragen - und ich danke es ihnen mit dieser Arbeit und Wertschätzung.

Eine weitere “Hamburgensie” ist die Volksschauspielerin Heidi Kabel - hier mit einem Lied für Hamburg:

 

Hammonia!

Ein Wall mit drei Türmen im roten Feld,
umbraust von den Stürmen der weiten Welt,
so grüßt unsre Flagge vom hohen Mast.
Das Wappen von Hamburg. Jungs, hollt fast!

Und warst Du auch oftmals zerfetzt und verweht,
Wir werden die Treue Dir halten,
solange ein Stern auf dem andern noch steht,
Hamburg, wir bleiben die Alten!

(Hans Mahler, ehemaliger Ohnsorgtheater Intendant)

 

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